Tiergestützte Interventionen
Seit Anbeginn der Menschheit sind wir von Tieren umgeben. Wir haben uns mit und neben ihnen entwickelt. Diese alte Verbundenheit, der Mensch-Tier-Beziehung machen wir uns in der tiergestützten Intervention zunutze.
Der Begriff tiergestützte Intervention umfasst die Bereiche tiergestützte Therapie, tiergestützte Pädagogik, tiergestützte Fördermaßnahmen, tiergestützte Aktivitäten sowie weitere Untergruppierungen.
Ziele in der tiergestützten Intervention
Hier findest Du einen Ausschnitt unterschiedlicher Ziele in der tiergestützten Intervention:
Im Kontakt mit den Tieren kommt es zur Wahrnehmungsförderung durch die Anregung aller Sinne: taktile Erfahrungen durch das Berühren, Streicheln und Pflegen des Tieres. Aber auch durch den Umgang mit Naturmaterialien während der gesamten Begegnung, da viele Begegnungen im Stall und in ihrer natürlichen Umgebung stattfinden.
Visuelle, auditive als auch die geruchliche Wahrnehmung, Gleichgewichts- und Muskelsinn, beim Gehen mit dem Tier und auch das Spüren der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten. Unebene Flächen im Wald und auf Wiesen, das Überwinden von natürlichen und unnatürlichen Hindernissen mit und ohne Tier, das Halten und Führen des Tieres…
Außerdem Förderung des Körperbewusstseins, Raum-Lage-Orientierung und Körperkoordination durch das Arbeiten am Tier und mit dem Tier, als auch bei der Stallarbeit.
Steigerung der Motivation und Freude an der Bewegung. Förderung von Fein- und Grobmotorik, beim Spiel, Füttern, Führen, Halftern und anderen Arbeiten rund um das Tier.
Im sozio-emotionalen als auch im kognitiven Bereich gibt es viele weitere Förderziele:
- Lernen von Sozialverhalten: Ausüben und Erleben
- Anregung zur Kommunikation durch den Tierkontakt, Förderung von Sprache und Sprechbereitschaft.
- Aufbau von Selbstvertrauen und dadurch Selbstwertgefühl.
Beim erfolgreichen Laufen eines Parcours mit verschiedenen Hindernissen werden z.B. gleichzeitig Konzentrations- und Merkfähigkeit, Lern- und Leistungsbereitschaft, Ausdauer sowie Reaktionsfähigkeit trainiert. - Aufbau von zwischenmenschlichen Beziehungen durch Beziehungsaufbau zum Tier. Überwinden von Ängsten und Aufbau von Vertrauen.
- Zulassen von Nähe durch das Tier und evtl. auch wieder zu anderen Menschen.
- Kontaktaufnahme mit einem Lebewesen: Dadurch werden evtl. spontane Gefühlsäußerungen ausgelöst.
- Ruhe finden beim Beobachten und Umgang mit den Tieren.
- Lernen eigene Grenzen und die des Tieres wahrzunehmen und zu akzeptieren.
- Respektvoller Umgang mit dem Gegenüber und den eigenen Bedürfnissen.
- Anerkennung und Selbstachtung erfahren.
- Neue Erfahrungen sammeln.
- Eröffnung neuer Lernchancen und -Felder.
- Selbsterfahrung in fremden, neuen Situationen.
- Resilienz, die psychische Widerstandskraft.
- Förderung von Handlungs- und Erlebnisfähigkeit.
Grundsätzlich gilt, dass der Mensch mit Hilfe des Tieres die Settings leitet.
Ein Tier allein kann keine Therapie oder ähnliches anbieten.
Es kommen Hunde und /oder Lamas zum Einsatz.